„DVW - einfachverein(t)“

Stefan Wagenknecht, Mitglied im DVW Berlin-Brandenburg

Interview mit Stefan Wagenknecht, Mitglied im DVW Berlin-Brandenburg und Vorsitzender des Lokalen Organisationskomitees der INTERGEO 2020 (https://dvw.de/dvw-aktuell/3047-abschlusssitzung-des-lokalen-organisationskomitees-zur-intergeo-2020)

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 DVW: Aus welchen Gründen haben Sie den Beruf des Geodäten/der Geodätin gewählt?

Meine Entscheidung, Vermesser zu werden, fiel seinerzeit eigentlich ganz pragmatisch. Ich wollte mir als junger Mensch meine beruflichen Wege offenhalten. Ich hatte 1990 noch die Chance, Berufsausbildung und Abitur parallel in drei Jahren zu absolvieren. Danach waren dann Berufseinstieg oder Studienbeginn möglich. Es sollte deshalb ein vielfältiger Beruf sein, der Entwicklungsperspektiven bietet. Zeichnen, Rechnen und Umgang mit Technik mochte ich. Und ich suchte eine Arbeit, die nicht nur im Büro stattfindet. Dort bin ich nun heute doch und immer noch begeistert, dass mit dem Berufsbild ein ganzer Prozess von der Datenerfassung bis hin zur anschaulichen Aufbereitung verbunden ist, der an jeder Stelle ausgestaltet werden kann.    

 

DVW: Wie sind Sie zum DVW gekommen?

Im Studium hatten mich die Rufe des DVW noch nicht erreicht, aber dann im Referendariat. Da fragte ich mich erst: „Was ist das denn für ein Verein?“. Vereinsleben hatte in meiner Vorstellung etwas von Gartenzwergen, Tischwimpeln und endlos zähen Debatten über Kleinigkeiten. Ich merkte aber schnell, wie viele nützliche Informationen in den Veranstaltungen und Veröffentlichungen transportiert wurden. Und Nachwuchsförderung hatte sich der DVW schon damals groß auf die Fahnen geschrieben. Mir ermöglichte das während des Referendariats einen praktischen Ausbildungsabschnitt in Montenegro. 

 

DVW: Was verbinden Sie mit dem DVW?

Der DVW vereint viele Fachleute, die mit ihrem Wissen untereinander den Austausch suchen können und die ihre Erkenntnisse gleichzeitig auf ganz unterschiedlichen Veranstaltungen (INTERGEO, Kolloquien, Publikationen, Workshops usw.) teilen und sich darüber auch wieder Input holen. Das bringt verschiedene Perspektiven zusammen. Der DVW verbindet für mich daher beides: Jede(r) kann sich mit seinen Kenntnissen und Erfahrungen einbringen und darüber hinaus das abwechslungsreiche Informationsangebot nutzen. Viele gute Ideen entstehen ja erst im gemeinsamen Gespräch und dafür bietet der DVW etliche Möglichkeiten.

 

DVW: Das Jubiläumsmotto lautet #WeltenVernetzen. Welche Welten werden durch den DVW bei Ihnen vernetzt?

Da muss ich überlegen. Ist eine vernetzte Welt nicht genug? Für mich macht den Reiz aus, dass die Mitglieder aus unterschiedlichen Welten kommen. Da gibt es genauso Geschichtsinteressierte wie Zukunftsbegeisterte, Wissenschaftler und Praktiker, Skeptiker und Mutige usw. Immer geht es aber darum, das Berufsbild weiterzuentwickeln und zeitgemäße Lösungen für die aktuellen Probleme zu finden – von der kleinen Millimetergenauigkeit bis hin zu globalen Nachhaltigkeitszielen. Immer wieder zu kommunizieren, wofür man unseren Beruf braucht, ist anstrengend, aber auch ungemein bereichernd und es macht Spaß. Schließlich soll irgendwann niemand mehr fragen, ob man das auch studieren kann.

 

 

Bild: © Stefan Wagenknecht

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