„Der DVW ist für mich das Netz, das Vermesser zusammenhält“

Frank Mause, DVW Mitglied und Autor von Kriminalromanen

Interview mit Frank Mause, Mitglied im DVW und nutzt sein Hobby als Autor von Kriminalromanen
auch zur Imagepflege des Berufes: In den Romanen wird neben Humor und Spannung auch eine gehörige Prise Vermessung eingewoben!
(Sein aktuelles Buch „Es bleibt grenzlich: (M)Ortsgericht“ wurde im September 2021 veröffentlicht https://www.frankmause.de/ eine Buchbesprechung ist in der aktuellen zfv 6/2021)

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DVW: Aus welchen Gründen haben Sie den Beruf des Geodäten/der Geodätin gewählt?

Genaugenommen bin ich zufällig Vermesser geworden. Ich wollte als Zeitsoldat bei der Bundeswehr studieren und habe ein Studium gesucht, bei dem ich eine beständige Ausbildung für die Zeit danach bekomme. Ich dachte, die Winkelsumme ist auch nach zwölf Jahren Bundeswehr noch 180 Grad (heute würde ich natürlich 200 gon sagen). Völlig falsch: Zum einen steckt hinter Vermessung weit mehr als nur die Anwendung von Geometrie in der realen Welt. Zum anderen begann während des Studiums Ende der Achtziger die „Satelliten- und Computerrevolution“, die Messen und Verarbeiten von Daten vollständig verändert hat.

Kurios: Mein Mathelehrer hat kurz vor dem Abitur noch behauptet, alle Berufe hingen irgendwie mit Statistik zusammen. Er fragte jeden, was er mal werden wolle. Bei meinem „Vermessungsingenieur“ zuckte der Lehrer aber resignierend die Schultern: „Nein, du hast recht, keine Statistik: Die messen ja alles ganz genau!“ Auch hier ist die Realität komplizierter.

   

DVW: Wie sind Sie zum DVW gekommen?

Das war während des Referendariats. Wir sind vom Personalchef in Wiesbaden angesprochen worden. Mir hat völlig eingeleuchtet, dass man nur zusammen stark ist und etwas erreichen kann. Später habe auch ich Referendare angesprochen, allerdings nicht immer erfolgreich. Einer rechnete mir tatsächlich entrüstet vor, dass er trotz aller Vergünstigungen für Personen in Ausbildung  ja noch drauflege. Da habe ich geantwortet, dass er sich sofort bei mir melden soll, wenn er einen Verein findet, bei dem man mehr Geld rausbekommt als man über Beiträge einzahlt.

 

DVW: Was verbinden Sie mit dem DVW?

Wir können auf den DVW Stolz sein! Es ist immer eine angenehme Zusammenarbeit mit engagierten Kolleginnen und Kollegen – und alles ehrenamtlich! Die Fortbildungsangebote auch vor Ort kommen aus der Praxis und bieten den Blick über den Tellerrand. In einer Welt, in der sich auch beruflich alles rasant schnell ändert, ist Orientierung gefragt.

 

DVW: Das Jubiläumsmotto lautet #WeltenVernetzen. Welche Welten werden durch den DVW bei Ihnen vernetzt?

Da ist für mich zuallererst die Vernetzung zwischen Lehre und Anwendung, aber auch zwischen Ämtern und freiem Beruf, zwischen Erfahrenen und Jungen, zwischen Vermessern und Politikern, zwischen Spezialisten wie Kartografen, Landesvermessern, Katasterleuten, Flurbereinigern und Immobilienbewertern sowie Generalisten, zwischen den Ländern, zwischen Vermessern im engeren Sinne und im weiteren Sinne sowie Geografen, Statistikern, Programmierern, Bauingenieuren, Immobilienwirtschaftern, Notaren, …

Da wir eine kleine und oft übersehene Berufsgruppe sind, würde ich mir wünschen, dass sich der DVW noch enger mit dem VDV vernetzt.

 

Bild: © Dieter Hofstätter

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